Achtsamkeit im Alltag
eine Kooperation mit dem Marienkrankenhaus Schwerte
Mikropausen
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Resonanzatmung
- Wie du die Übung durchführst:
Atme 4 sec durch die Nase ein - Atme 6 sec lang durch den leicht geöffneten Mund wieder aus
- Atme tief in den Bauch
- Optional: Beobachte achtsam, wie du ein- und wieder ausatmest
- Wie du die Übung durchführst:
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Stille Minute
Bevor du zu deiner nächsten Tagesaufgabe übergehst, mache ganz bewusst 1 Minute Pause, in der du deine Aufmerksamkeit nach innen richtest.
Beobachte während dieser Minute deine Körperempfindungen und deine Gedanken, ohne sie zu bewerten.
Lasse das innere Erleben einfach wandern wie Wolken am Himmel. Sag dir danach: „Ich.Hier.Jetzt“
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Physiologischer Seufzer
- Wie du die Übung durchführst:
Beginne mit einer tiefen Einatmung durch die Nase und fülle deine Lunge so gut du kannst - Ohne auszuatmen, atme noch einmal etwas ein, um noch mehr Luft in die Lungen zu bekommen
- Atme dann lange und langsam durch den Mund wieder aus
- Wie du die Übung durchführst:
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Am Ende eines langen Dienstes
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ (Psalm 23, 1)
Du darfst ruhen. Du hast schon viel geleistet. Gott wacht weiter.
Gebet für den Heimweg: Gott, ich lasse los, was war. Ich danke dir für das Gute. Sei du bei denen, die ich zurücklasse.“
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Ikigai - Wofür lebe ich?
Ikigai bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Das, wofür es sich zu leben lohnt.“. Es beschreibt die Freude und Erfüllung, die entsteht, wenn Gaben, Berufung und Sinn zusammenfinden.
„Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2,20)
Christus ist in dem, was dich lebendig macht.
„Was macht dich lebendig? Wofür stehst du morgens auf?
In dir wohnt etwas Göttliches - eine Gabe, ein Ruf, ein inneres Licht.
Gott hat dich nicht zufällig geschaffen.
Er sagt: „Ich brauche genau dich - mit deinem Herzschlag, deiner Kraft, deiner Sehnsucht.“
Du bist berufen zum Leben. Gesandt zu Lieben.eingeben
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"Gold in den Rissen - Die Schönheit des Unvollkommenen"
„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2.Korinther 12,9)
Was zerbrochen war, trägt nun Gold.
Vielleicht fühlst du dich heute müde. Angerissen.
Als hätte der Tag eine Bruchstelle in dir hinterlassen.
In Japan gibt es die Kunstform Kintsugi: Zerbrochenes Porzellan wird nicht versteckt, sondern mit Gold gekittet. Die Bruchlinien bleiben sichtbar und machen das Gefäß wertvoller als vorher.
Auch dein Leben trägt solche Linien. Verletzungen. Verluste. Versäumnisse.
Aber vielleicht fließt dort etwas durch, was ohne den Bruch nicht sichtbar wäre: Gnade, Tiefe, Mitgefühl.
Auch Gott arbeitet in goldenen Fäden. Deine Bruchstelle ist nicht das Ende- sie ist der Anfang eines anderen Glanzes.
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Osoji - Reinigung als Neubeginn
Osoji ist die japanische Jahresendreinigung. Vergleichbar mit unserem Frühjahrsputz. Im Japanischen meint es jedoch einen körperlichen und geistigen Akt: man trennt sich von altem Ballast, räumt auf, macht Platz für Neues.
„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen Geist.“ (Psalm 51, 12)
Reinigung ist heilig. Reinigung ist wichtig. Nicht nur Außen, sondern auch im Inneren.
Übung: „Vielleicht trägst du etwas mit dir herum. Gedanken, die schwer sind. Ärger, der sich festgesetzt hat.
Stell dir vor, du machst innerlich sauber. Nicht aus Zwang, sondern aus Freiheit.
Gott sagt: „Ich helfe dir. Ich schaffe Neues.“
Was darf heute gehen? Was willst du loslassen? Was darf leichter werden?
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Atempause - Gott in mir
„Ich bin da.“ (2. Mose 3, 14)
Spüre deinen Atem. Gott wohnt in deinem Atem. Mit jedem Einatmen darfst du neue Kraft empfangen. Mit jedem Ausatmen lässt du los, was dich beschwert.
Übung: Mache 3 bewusste Atemzüge und spreche dabei in Gedanken mit:
Einatmen: „Ich bin“Ausatmen: „In Gottes Gegenwart.“
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"Ma - Raum zwischen den Dingen"
„Ma“ bezeichnet in der japanischen Ästhetik den „Raum zwischen den Dingen“. Es ist eine wertvolle Leere, die Tiefe und Bedeutung schafft. Es ist nicht das Nichts, sondern der Raum, der atmen lässt.
„Seid still und erkennt: Ich bin Gott.“ (Psalm 46, 11)
Gott ist auch im Dazwischen. Im Nicht-Tun. In der Stille.
Übung: Halte kurz inne. Vielleicht zwischen zwei Aufgaben, die du zu erledigen hast. Zwischen zwei Terminen, die in deinem Kalender stehen. Zwischen zwei Atemzügen.
Spüre den Raum. Den Moment, der nicht gefüllt ist, sondern getragen. In diesem Raum wohnt Gott.
Er sagt: „Ich bin hier - im Nicht-Greifen, im Dazwischen.“Lass dich fallen in diesen Zwischenraum. Und atme. Du musst nichts tun, um gehalten zu sein.“
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"Mono no aware - Die Schönheit des Vergänglichen"
Mono no aware ist ein Gefühl für die Vergänglichkeit aller Dinge und für die zarte Melancholie, die darin liegt. Dieses „japanische Gefühl“ wird besonders sichtbar beim Fallen der Kirschblüten.
„Alles hat seine Zeit.“ (Prediger 3,1)
Wir trauern und danken zugleich für das, was vergeht—weil es kostbar war.
Übung: Denke an etwas, das zu Ende ging. Eine Begegnung. Ein Moment. Eine Beziehung. Eine Lebensphase. Vielleicht war da Schmerz. Vielleicht war da aber auch etwas Schönes. Wie eine Kirschblüte, die fällt—zart, kurz, vollkommen.
Auch Gott ist darin. In der Schönheit des Vorübergehenden.
Du darfst danken. Du darfst loslassen.
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Segen für den neuen Tag
„Deine Güte ist jeden Morgen neu.“ (Klagelieder 3,23)
Gott geht mit dir in diesen Tag—mit allem, was kommt.
Übung: Stell dich aufrecht hin.
Sprich laut oder leise: „Ich bin gesegnet.
Ich bin gesandt.
Ich bin gehalten.“
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Entscheidungen unter Druck
„Weise mir, Herr, deinen Weg.“ (Psalm 86,11)
Du musst nicht allein entscheiden. Ein kurzer Moment des Innehaltens kann helfen, Gottes Stimme in dir zu hören.
Übung: Lege eine Hand auf dein Herz. Atme.
Höre die Frage: Was ist jetzt wirklich wichtig?
Sprich mit Gott und bitte ihn um Klarheit.
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Wenn ein Mensch stirbt
„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jesaja 66, 13)
Auch im Sterben ist Gott da. Du darfst Trauer spüren- und Hoffnung bewahren.
Übung: Zünde innerlich ein Licht an und denke daran: Gott hat dich bei deinem Namen gerufen. Du bist sein.
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Shinrin-Yoku - Eintauchen in das Heilsame
Shinrin- yoku bedeutet „Waldbaden“. Es ist das bewusste Verweilen in der Natur zur inneren Heilung. Es geht nicht ums Wandern, sondern ums Aufnehmen, Eintauchen, Genesen durch Gegenwärtigkeit.
„Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.“ (Psalm 23,2)
Gott ist ein Hirte, der zur Ruhe führt. Auch mitten im Lärm.
Übung: „Stell dir einen stillen Wald vor. Kühl. Grün, atmend.
Du gehst nicht – du bist einfach da. Atmest. Nimmst auf. Lässt los.
In der Natur heilt etwas in dir.
Gott hat dich in diese Welt hineingesprochen.
„Ich führe dich zur frischen Quelle.“, sagt er dir.
Vielleicht atmest du gerade schon davon?
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Mitgefühl ohne Ausbrennen
„Ein Herz haben für die Müden.“ (Jesaja 50,4)
Du gibst viel. Gott sieht das. Sein Mitgefühl trägt dich mit.
Wenn du dich mal ausgelaugt fühlst- hier ein Gebetssatz:
„Gott, schenke mir ein mitfühlendes Herz und einen geschützten Raum in dir.“
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Zanshin - Der wache Geist
Zanshin - Der wache Geist
Zanshin (jap.) „der bleibende Geist.“ Zanshin steht für Achtsamkeit, Wachheit, Sammlung. Es ist ein aufmerksames Dasein im Übergang.
„Wacht und betet.“ (Matthäus 26, 41)
Christus lädt uns ein zu einem wachen Herzen - in dem was wir tun und auch danach.
Übung: „Du bist im Dienst. In Bewegung. Jetzt ist ein Moment zum Anhalten.
Spüre: Was bleibt von dieser Stunde? Was ist noch in dir lebendig?
Gott ruft dich zur Wachheit - nicht zum Stress.
Sei wach für das Wesentliche. Wach für das Heilige und Besondere im Gewöhnlichen.
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Nach einem schweren Gespräch
„Weint mit den Weinenden.“ (Römer 12,15)
Gott ist mit dir in der Tiefe. Du darfst loslassen, was du gehört und getragen hast.
Segensübung: Lege deine Hände geöffnet in den Schoß und bete still: „Gott ich lege diese Worte in deine Hände. Du trägst mit.“